Sex, Lügen und das Parlament

FPÖ-Mandatar Christian Lausch fühlt sich verfolgt. Verwechselt er nicht etwas?

Ein Disziplinarverfahren wurde wegen Verjährung eingestellt. Strafrechtlich waren die Vorwürfe (Versenden von Porno-E-Mails an eine Arbeitskollegin, Griff auf deren Gesäß, vulgäre Bemerkungen) nicht fassbar. Bleibt die politische Ebene. Christian Lausch ist Parlamentarier. Menschen wie er beschließen die Gesetze der Republik. Menschen wie er haben hohen Maßstäben zu genügen. Hat also Lausch in seiner Zeit bei der Justizwache eine Kollegin sexuell belästigt?

Er sagt Nein. Stuft man jedoch die Angaben der Frau, die ihn angezeigt hat, als korrekt ein, müsste Lausch zurücktreten. So viel scheint aufgrund der Aktenlage unzweifelhaft: dass sich eine Frau von Lausch verfolgt gefühlt hat. Und dass Porno-Mails existierten. Neuerdings schlüpft aber der (laut FPÖ „höchst erfolgreiche“) Politiker in die Rolle des Verfolgten. Aber dieser Schwenk ist höchst unglaubwürdig.

manfred.seeh@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2013)

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