Strafe? Einfach nur lächerlich

Die Fußballbundesliga macht sich im Kampf gegen Rassismus unglaubwürdig.

Würde die österreichische Fußballbundesliga den Kampf gegen Rassismus ernst nehmen, dann hätten sie mit Sicherheit ein ganz anderes Urteil fällen müssen. Die Spielvereinigung Ried kam nun mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro davon, die Hälfte davon wurde bedingt auf ein Jahr ausgesprochen. Dabei war es im Spiel gegen Sturm Graz zu einem Eklat gekommen, weil Richard Sukuta-Pasu mit Affenlauten provoziert worden war. Der betroffene Spieler wollte sogar die Flucht in die Kabine antreten, ließ die Schmähungen aber letztlich doch weiter über sich ergehen, bis er ins gegnerische Tor traf, die Gelbe Karte kassierte und im nächsten Match gesperrt war.

Drei ganze Sitzungen hat es gebraucht, damit der Senat1 endlich zu einem Urteil gefunden hat. Die Strafe für die Rieder ist nun so lächerlich gering, dass man von einem schlechten Scherz sprechen muss. Abschreckende Wirkung hat dieses Urteil jedenfalls nicht. Es grenzt eher an Verhöhnung.

wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2013)

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