Afrika fehlt es an Nelson Mandelas

Südsudan: Woran sollen sich Führer orientieren?

Bei den Begräbnisfeiern für Nelson Mandela wurde eines neuerlich überdeutlich: Afrika fehlt es an respektablen Führungspersönlichkeiten. Es kam nicht von ungefähr, dass die Trauergäste im Stadion von Johannesburg Jacob Zuma, den eigenen Präsidenten, gnadenlos auspfiffen. Es wimmelt von Autokraten und Potentaten – Zimbabwes Langzeitherrscher Robert Mugabe ist nur ein abschreckendes Beispiel.

Wenn sich nun die Streitparteien des Südsudan, des jüngsten Staats der Welt, in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zusammensetzen, mangelt es an formidablen Vorbildern. Die Präsidenten der Nachbarn Uganda und Kenia führen zwar das große Wort, als Vorzeigepolitiker taugen Yoweri Museweni und Uhuru Kenyatta indes keineswegs. In Kampala und Nairobi ist die Opposition Repressalien ausgesetzt, aus nichtigem Grund landen Kritiker im Gefängnis. Woran soll sich der Südsudan denn orientieren? Auch darum wird Nelson Mandela so schmerzlich vermisst.

thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

South Sudan's President Salva Kiir wipes his face during a news conference in Juba
Außenpolitik

Südsudan verhängt Ausnahmezustand über zwei Bundesstaaten

Vor dem Beginn der Friedensgespräche haben die Rebellen die Stadt Bor erobert. Die Regierung bringt tausende Soldaten in Stellung.
Gastkommentar

Stammeskrieg im Südsudan?

Das Wort „Stammeskrieg“ entspricht Stereotypen, nicht der komplexen Realität Afrikas.
Die Kämpfe im Südsudan gehen weiter.
Außenpolitik

Waffenstillstand im Südsudan: Verhandlungen starten

Präsident Kiir und Rebellenführer Machar treffen sich in Äthiopien zu Gesprächen. Nachbarländer berieten bereits über ihr Eingreifen.
Außenpolitik

Südsudan: Nachbarn drohen Krisenstaat

Ostafrikanische Präsidenten erhöhen den Druck auf Rebellenführer Riek Machar. Ein Ultimatum soll den jüngsten Staat der Welt vor dem Zerfall bewahren.
Newly arrived displaced families wait at Tomping United Nations base near Juba international airport
Außenpolitik

12.500 Soldaten: UNO greift in Südsudan-Konflikt ein

Immer mehr Massengräber tauchen auf, es gibt tausende Tote: Der Sicherheitsrat stockt daher das UN-Truppenkontingent drastisch auf.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.