Wurstl-Watergate im Prater-Streit

Ein linkischer PR-Plan gegen die Prater-Gestaltung wurde öffentlich, Angriffe gegen Grete Laska inklusive. Man darf trotzdem weiter dagegen sein.

Solche Szenen und Formulierungen kennt man nur vom harten US-Wahlkampf: Da ist von einer „Minorisierungsstrategie“ die Rede. Die gegnerische Politikerin soll mittels „Attacken“ geschwächt werden, das Ziel sei die „Unterminierung des parteiinternen Standings“. Gleichzeitig sollen per „Bypass-Strategie“ Kontakte zu potenziellen Nachfolgern aus den Reihen des Feindes aufgebaut werden.

Die Rede ist nicht von Hillary Clinton, sondern von Grete Laska. Und es geht nicht um das Präsidentenamt, sondern die fragwürdige Gestaltung des Prater-Vorplatzes, die einen Vorgeschmack auf das optische Event-Grauen des neuen Praters geben dürfte. Der kritische Verband der Prater-Unternehmer, deren bisherige Bemühungen leider eher dem schnellen Euro denn einer Weiterentwicklung der heruntergekommenen Freizeitzone galten, hat die PR-Agentur Publico für ein Strategiekonzept zur Verhinderung der Verschönerung angefragt. Was professionell ist. Doch dieses Publico-Strategiepapier landete offenbar beim Gegner: bei Grete Laska. Was nicht so professionell ist. Von dort wurde das Papier anscheinend an die Medien gespielt. Was wieder logisch ist.

Interessanterweise sind manche der im Papier vorgeschlagenen Aktionen bereits passiert: Die Architektenkammer hat tatsächlich gegen den Platz Stellung bezogen. Ebenso manche Medien. Ganz ehrlich: Um den neuen Prater-Vorplatz abzulehnen, braucht man kein Lobbying einer PR-Agentur. Zwei Augen reichen. (Bericht: S.11)


rainer.nowak@diepresse.com("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2007)

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