Die große Hillybilly-Show

Die Dauerpräsenz von Bill Clinton im Wahlkampf wird seiner Frau Hillary nicht nützen. Im Gegenteil.

Bill Clinton hat im Wahlkampf seiner Frau die Rolle des Kampfhundes übernommen. Er kläfft und beißt – Journalisten wie Wähler. Da ist offensichtlich jemand von der Leine gelassen worden. Es ist kein Zweikampf, den sich die demokratischen Spitzenkandidaten Barack Obama und Hillary Clinton liefern. Denn die Clintons kommen seit jeher im Doppelpack; man nennt sie nicht umsonst das zweiköpfige Monster. Falls die ehemalige First Lady tatsächlich den Sprung ins Weiße Haus schaffen sollte, dann zieht auch ihr Mann wieder dort ein. Aber wie viele Präsidenten braucht das Land?

Obwohl der Ex-Präsident immer noch beliebt ist, könnte sich seine Dauerpräsenz für Hillary Clinton dennoch als hinderlich erweisen. Viele Amerikaner haben genug von der Clinton-Ära. Von Altbekanntem, nicht immer Bewährtem.

Wenn Bill sich in Szene setzt, kommt ihm das Wort ich immer noch viel leichter über die Lippen als Hillary. Er unterstützt seine Frau, pinkelt ihr durch sein rüdes Auftreten aber erst recht ans Bein. Was will Bill wirklich? Versucht er sich bloß erkenntlich zu zeigen, weil sie ihm während der Lewinsky-Affäre die Stange gehalten hat?

Eine andere Frage ist aber wichtiger: Warum hat es die erste Frau, die sich ums US-Präsidentenamt bewirbt, notwendig, permanent einen dominanten Mann an ihrer Seite zu haben? Wie wär's mit einem Maulkorb für ihn? (Bericht: S. 9)


eva.male@diepresse.com("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2008)

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