Und dann wurde es doch noch österreichisch

Salzburgs Fußball – noch nicht clever genug.

An die Art und Weise, wie Salzburg Fußball interpretiert, daran könnte man sich schon gewöhnen. Die Mannschaft hat Klasse, das hat sie auch im ersten Play-off-Spiel zur Champions League bewiesen. Aber wenn man in einer Woche nicht auf der Hut ist, dann könnte es dennoch ein böses Erwachen geben. Dabei hatte es gegen das schwedische Team Malmö FF 90 Minuten lang nicht nur vielversprechend und sehr gut ausgesehen, sondern schon fast ein wenig nach Eliteliga gerochen. Dann aber wurde ein Gastgeschenk verteilt, das so gar nicht in die Vorstellung der Salzburger passt. Der Auswärtstreffer der Schweden könnte nämlich noch entscheidend ins Gewicht fallen.

Das Spiel der Salzburger war schon vor dem Blackout in letzter Minute nicht fehlerfrei, im Finish aber zeigte die Mannschaft von Adi Hütter ein Gesicht, das man von ihr aus der heimischen Meisterschaft eigentlich gar nicht kennt. Salzburg schrumpfte auf einmal zu einem typisch österreichischen Team, weil es statt 3:0 letztlich dann doch nur 2:1 hieß. Solche Fehler kennt man von der Nationalmannschaft, von Rapid und Austria. Salzburg aber hätte man eigentlich zugetraut, einen Schritt weiter zu sein. Auch, was die Chancenauswertung betrifft.

Mit Salzburg kann Malmö qualitativ nicht mithalten, das Leben aber hat sich Österreichs Spitzenreiter trotzdem unnötig selbst schwer gemacht. In Malmö wäre daher wieder der unösterreichische Fußball gefragt. Und zwar bis zum Schlusspfiff.

E-Mails an:wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2014)

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