Johann Gudenus also schon wieder. Für alle, die ihn nicht kennen:
Das ist Heinz-Christian Straches ziemlich verhaltensauffälliger Statthalter in Wien, der vor einigen Jahren eine Steuer auf Verhütungsmittel gefordert hat, damit in Österreich wieder mehr Kinder geboren werden.
Dieser Johann Gudenus reiste am Freitag nach Moskau, um bei einer bemerkenswerten Veranstaltung namens „Internationales Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit“ eine ebenso bemerkenswerte Rede zu halten. In bester FPÖ-Tradition schmeichelte er darin dem offiziellen Russland und warnte vor der „europäischen Homosexuellenlobby“, die sich tatsächlich „die Gleichberechtigung von Homosexuellen und Lesben“ zum Ziel gesetzt habe. „Es ist schwer vorstellbar, wohin das alles führen wird“, sagte Gudenus in passablem Russisch.
Man will es sich auch gar nicht vorstellen. Denn: Was kommt als Nächstes? Dass sich Gudenus über feministische Versuche beklagt, Menschen und Frauen gleichzustellen? Passenderweise fand die Veranstaltung in der Erlöserkathedrale von Moskau statt. Möge uns Wladimir Putin von Gudenus erlösen, indem er ihm Asyl gewährt. Wien würde es ihm danken.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2014)