Erfreulich zu sehen, dass selbst die Ergebnisse der ÖH-Wahl den Studentenvertretern und dem Uni-Minister nicht die Stimmung vermiesen konnten.
Erfreulich zu sehen, dass selbst die Ergebnisse der ÖH-Wahl den Studentenvertretern und dem Uni-Minister nicht die Stimmung vermiesen konnten. Ist es Ignoranz? Oder nur die Ernüchterung, die mit lustigen Fotos überspielt werden musste? Man weiß es nicht.
Klar ist aber, dass die Erkenntnisse aus der ÖH-Wahl alles andere als lustig sind. Die Wähler haben – um im Sprachbild zu bleiben – ihrer gesetzlichen Vertretung die Zunge gezeigt. Die Wahlbeteiligung war erneut erschreckend niedrig. Und das ausgerechnet, nachdem man vorab (unter viel Schulterklopfen) extra das Wahlrecht reformiert hatte.
Die ÖH rutscht in die Bedeutungslosigkeit ab. Nicht, weil die hohe Politik sie ignoriert. Sondern, weil sie ihre Klientel nicht erreicht. Das ist viel schlimmer.
Wer die Wahl gewonnen hat (die ÖVP-Studenten mit ihrer als Service getarnten Punschstandpolitik oder die grünen Weltverbesserer?), ist, solange sie allesamt unter Ausschluss der Öffentlichkeit agieren, daher leider ebenso bedeutungslos. An diesem Abend gab es eigentlich nur Verlierer.
Vielleicht findet sich ja jemand, der bis zur nächsten Wahl 2017 mal ernsthaft darüber nachdenken will.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2015)