Wenn Rot Blau hilft

Es ist ein böses Bonmot über die neue rot-blaue Regierung in Eisenstadt.

Das wirklich Erschütternde an der Situation sei nicht der Schwenk der SPÖ, sondern dass die Freiheitlichen nun tatsächlich mit den Rechten koalieren würden.

Ein Blick nach Linz, wo die oberösterreichische SPÖ um Platz zwei beziehungsweise drei kämpft, zeigt, dass der Wettlauf von SPÖ und FPÖ nach rechts außen offiziell eröffnet ist. Zur Begrüßung der neuen Woche postierten sich Funktionäre der Linzer Sozialdemokraten mit Plakaten an verkehrsreichen Straßen, um für die eigene Position zu werben.

Das las sich volkstümlich so: „Bürgermeister Luger hackelt für Linz“. Und deutlicher: „Sind auch Sie gegen ein großes Asylzentrum in Linz?“ und „Helfen ja. Nein zu zweitem Traiskirchen in Linz!“ Dafür gab es Lob von der FPÖ, die sogar für den Initiator der Aktion gehalten wurde. Eine SPÖ-Entschuldigung folgte.

Wenige Stunden später stellte Michael Häupl in Wien sein „Blaubuch“ vor, mit dem er seine Funktionäre gegen die FPÖ aufmunitionieren will.

Die FPÖ muss nichts mehr machen, um zuzulegen. Sie muss nicht einmal mehr plakatieren. Nur zuschauen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2015)

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