Weihnachtsbeleuchtung

Es muss an der Hitze liegen. Jene lieb gewordene Tradition, dass im Sommer die Einstimmung auf Weihnachten beginnt.

Sind ja auch nur mehr rund fünf Monate bis zum Heiligen Abend. Erste Lebkuchen tauchen schon im Supermarkt auf – die aktuelle Hitzewelle wird übrigens noch einige Zeit weitergehen. Und schon jetzt ist absehbar, dass Österreich den heißesten Juli seit Beginn der Messungen verzeichnen wird.

Mitten in die sommerliche Hitze jedenfalls schickte Wiens Wirtschaftskammer nun eine Aussendung. „Wien ist für die eindrucksvollen Weihnachtsfestbeleuchtungen in den Einkaufsstraßen und auf den zahlreichen Adventmärkten während der Vorweihnachtszeit weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.“ Und verkündet, dass Wien heuer im Advent die Ringstraße erstmals mit Weihnachtsbeleuchtung versehen soll. Zumindest der Abschnitt vom Stubenring bis zum Schwarzenbergplatz, auch eine Verlängerung bis zur Oper könnte es geben. Die Ausschreibung läuft noch bis Donnerstag, rund 500.000 Euro aus dem Budget der Wirtschaftskammer sind für die Ersterrichtung veranschlagt. Nach der Premiere soll der Bereich schrittweise ausgeweitet werden – vielleicht sogar bis auf den gesamten Ring.

Gedanklich setzt ein wohliges Frösteln ein. Klamme Finger, die sich am Punschbecher wärmen. Der Geruch von Weihnachtsbäckerei. Der Biss in eine heiße Maroni. Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Ringstraße soll es erstmals leuchten – „der Zeitpunkt könnte nicht günstiger gewählt sein“, schreibt die Wirtschaftskammer. Und meint damit nicht das Wetter. Es muss an der Hitze liegen.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2015)

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