Der Syriza-Chef muss beweisen, dass er ein verlässlicher Verhandlungspartner sein kann, der die versprochenen Reformen auch umsetzt.
Alexis Tsipras ist zurück. Mit einem fulminanten Sieg hat der Chef der linksradikalen Syriza bewiesen, dass sein Stern noch nicht untergegangen ist. Das griechische Volk will den Charismatiker weiter an der Spitze der Regierung sehen – trotz der für viele seiner Wähler enttäuschenden letzten Monate, in denen er ein Versprechen nach dem anderen fallen lassen musste.
Das Kalkül, die eigene Position durch einen weiteren Urnengang zu stärken, ist also aufgegangen. Das aber ändert nichts an der alternativlosen Ausgangslage, in der Griechenland sich befindet: Das neuerliche Aufflammen der Grexit-Debatte kann niemand ernsthaft wollen.
Deshalb muss Tsipras jetzt beweisen, dass er mit ruhiger Hand eine Regierung führen kann, die auch für die Gläubiger ein verlässlicher Verhandlungspartner ist und alle versprochenen Reformen zeitgemäß umsetzt. Eines steht jedenfalls fest: Die nächsten Jahre werden nicht einfach sein für das griechische Volk.