Lobau: Sinn für die Realität schadet selten

Der Tunnel kommt Jahre zu spät.

Wir wollen das. Wir haben dafür Geld (1,9 Milliarden, immerhin) und Genehmigungen. Wir machen das. Asfinag-Chef Alexander Walcher ist des (partei)politischen Gemurkses um ein Straßenbauprojekt überdrüssig, wie am Freitag unschwer zu erkennen war. Wenig dezent betonte er die Notwendigkeit des Baus des Lobau-Tunnels unter der Donau.

Dieser dient der Verlängerung der Wien-Umfahrung und ist auch angesichts des entstehenden Stadtteils Aspern von ziemlicher Bedeutung. Bürgermeister Michael Häupl und die Wiener SPÖ sprechen sich für, seine Vize Maria Vassilakou und die Grünen dagegen aus. Dabei kommt der Straßenbau Jahre zu spät. Immerhin rechnet die Asfinag mit einer Fertigstellung erst 2025. Nicht alle, die künftig in Aspern wohnen, werden mit dem Fahrrad unterwegs sein können oder wollen. Ob das die Grünen wollen oder nicht. Auch in der Politik schadet es selten, die Realität zu sehen. Und danach zu handeln.

Emails an: dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2016)

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