Haider? Strache? Hofer!

Norbert Hofer hat die Prognosen beinahe verdoppelt. Sich zu Blau zu bekennen und Blau zu wählen bleibt zweierlei.

Bis auf den Noch-Bundespräsidenten erinnert sich wohl kaum jemand an den genauen Ausgang der Hofburg-Wahl vom 25. April 2010. Heinz Fischer wurde mit 79,33 (!) Prozent im Amt bestätigt. Doch gemütliche Sonntage, an denen andere Wähler die Arbeit für die eigene Überzeugung übernehmen, waren einmal.

Die Wahlberechtigten werden sich wohl künftig wieder die Mühe machen und von ihrem Stimmrecht selbst Gebrauch machen müssen. Die Grünen, pardon der unabhängige Alexander Van der Bellen, haben ja genug schlechte Erfahrung mit guten Umfragen. Umso verwunderlicher, dass man auf diesem dünnen Eis so selbstbewusst Schlittschuh gefahren ist. Statt die eigenen Sympathisanten mit begründeter Skepsis zum Wählen zu animieren.

Bei der FPÖ das umgekehrte Bild: Norbert Hofer hat die Prognosen beinahe verdoppelt. Sich zu Blau zu bekennen und Blau zu wählen bleibt zweierlei. Und wer hat es geschafft, im Bund die Nummer eins für die FPÖ zu erobern? Jörg Haider? Heinz-Christian Strache? Nein, Norbert Hofer! SPÖ und ÖVP kommen gemeinsam auf ca. 22 Prozent. Noch vor ein paar Wochen hätte man mit diesem Tipp viel Geld gewinnen können.

E-Mails: florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2016)

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