Der Super Bowl im ESC

2016 könnte in die ESC-Geschichte als das Jahr eingehen, in dem der Bewerb von der so beliebten wie belächelten Musikshow zu einem globalen Phänomen aufgestiegen ist.

Abseits der musikalischen Darbietungen, der neuen spannungsfördernden Regeln und der politischen Dimension war am heurigen Song Contest vor allem eines bemerkenswert: 2016 könnte in die ESC-Geschichte als das Jahr eingehen, in dem der Bewerb von der so beliebten wie belächelten, stets leicht trashig anmutenden Musikshow zu einem globalen Phänomen, das sich seiner Massenwirkung bewusst ist, aufgestiegen ist. Dafür spricht zumindest der Interval Act, also der Künstler, der bestellt wurde, um die Fernsehzuschauer zwischen den Auftritten der Länder und der Präsentation der Punkte von WC und Kühlschrank fernzuhalten: Justin Timberlake.

Bemerkenswert ist das vor allem, weil die USA, wo der ESC heuer erstmals im Fernsehen gezeigt wurde, einen ihrer angesagtesten Künstler zu einer Show schickten, in der die westeuropäischen Länder vielleicht gecastete Hoffnungsträger, kaum aber ihre echten Stars auftreten lassen. Es scheint, als hätte man drüben in Amerika die „Halbzeitshow“ des ESC als Präsentationsfläche wie die des Super Bowl erkannt. Besser eigentlich: An die 200 Millionen Zuseher des ESC kommt auch der Super Bowl nicht heran. kanu

(Print-Ausgabe, 15.05.2016)

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