Wasser marsch! Vom Sprengen, Gießen, Duschen

Auch das kühle Nass kann die Nachbarn erhitzen.

Es war einmal und könnte wieder sein: ein so trockener Sommer, dass auch große, stolze Bäume zu welken beginnen, wenn sie in wenig Erdreich wurzeln können. Gerüchteweise sollen dann schon Mieter ihre grünen Klimaanlagen im Hof mit Wasser versorgt haben – heimlich, nachts aus dem Fenster gegossen, damit die Nachbarn, für die das Lebenselixier der Natur reine Verschwendung zulasten ihrer Geldbörse ist, nicht meckern.

Wie anders die Kleingarten- und Gartenbesitzer: Unentwegt taktet da so mancher Wassersprenger oder setzt sich regelmäßig in Bewegung, ob es regnet, hagelt oder stürmt, benetzt großzügig Wege und umliegende Gartenteile. Denn: Wie schafft man es, dass das Eigene grünt und das oder der Fremde trotzdem nicht mit Duschen rechnen muss? Oder wäre das an heißen Tagen sogar erwünscht? Im Zweifelsfall hilft immer noch das gute alte Gießen, im Idealfall aber: nicht nachts.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2016)

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