Ein Albtraum, der nie endet?

Wer erlöst uns aus diesem Albtraum?

Für den österreichischen Gemeindebund stellt das Kontrollieren bereits ausgelieferter Wahlkarten einen „kleinen Albtraum“ dar. Derartige Untertreibungen erscheinen absolut unangebracht.

Zuerst haben jahrelang verlotterte Sitten ganz Österreich eine Wiederholung der Wahl des Bundespräsidenten eingebrockt. Jetzt, beim nächsten, international mit bemitleidendem Blick beobachteten Versuch, ein Staatsoberhaupt zu bestellen, erweisen sich Klebeflächen von Wahlkarten als schadhaft.

Wie viele Kuverts betroffen sind, weiß niemand, schon gar nicht das Innenministerium. Eine weitere Wiederholung der Wahl, man glaubt es kaum, liegt in der Luft, auch wenn FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl ein neuerliches Einschalten des Verfassungsgerichtshofs zuletzt dezidiert ausgeschlossen hat. Aber die Gültigkeit eines Politikerworts soll ja bisweilen ein oft jähes Ablaufdatum haben. Nach der Wahl ist vor der Wahl, könnte es also am Abend des 2. Oktober tatsächlich heißen. Aber selbst wenn dieser Fall nicht eintritt, könnte der innenpolitische Albtraum trotzdem eine Fortsetzung finden. Wenn nämlich einander zwei fast gleich große Lager (vorerst?) unversöhnt gegenüberstehen. Und die Koalition im Klima von Polarisierung und Hysterisierung nicht in die Spur findet. Ein Albtraum.

E-Mails an:dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2016)

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