Der alte Fritz ist wieder da

Am Montag wird der Wirtschaftsnobelpreis vergeben. Also der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, wie er korrekt heißt.

Gleichzeitig bringt der Wirtschaftshistoriker Avner Offer ein Buch heraus. Mit folgender These: Der Wirtschaftsnobelpreis ist schlecht, weil er den Neoliberalismus vorantreibt. Sie wissen schon, der Liberalismus! Diese irre Idee von der Freiheit. Das Feindbild derer, die sich selbst für die Guten halten.

Offers These ist abenteuerlich. Immerhin sind auch Paul Krugman und viele andere linke Ökonomen Preisträger. Aber irgendwie muss man sein marktkritisches Buch halt vermarkten, wenn man auf dem beinharten Markt Geld verdienen will.

Sei's drum. Ein neues Buch wird Grund genug sein für heimische Medien, wieder auf einem unserer größeren Söhne rumzuhacken. Auf Friedrich August von Hayek, der den Preis 1974 erhalten hat. Der wird von Leuten, die ihn nicht gelesen haben, gern dem bösen Neoliberalismus zugerechnet, damit sie ihn nie lesen müssen. Schade. Denn Hayeks Ideen sind nicht ohne Grund brandaktuell – während sein sozialistischer Ko-Preisträger, Gunnar Myrdal, längst vergessen ist. jil

(Print-Ausgabe, 02.10.2016)

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