Nicht ich, sondern du musst aufpassen

In Bädern gilt Fotoverbot. Weiß das irgendjemand?

Entwicklungen kann man nicht zurücknehmen. Aber ein Bewusstsein dafür schaffen, dass nicht alles, was geht, auch geht. Man kann mit Handys fotografieren, filmen und alles weiterverbreiten. Menschen, die Smartphones haben, tun das. Aber sie sollten es nicht überall tun dürfen.

Jeder kennt sie, die heimlichen Schnappschüsse, etwa aus der U-Bahn: Fällt ja nicht auf, wenn ohnehin alle auf ihr Telefon starren. In Ordnung ist es nicht. Wer gegen seinen Willen in der Öffentlichkeit fotografiert wird, darf sich wehren. Dies gilt insbesondere auch für Bäder, darauf wird explizit hingewiesen. Aber weiß das jemand? In Deutschland will man das Fotoverbot nun rigoros durchsetzen. Österreich sollte dies auch tun.

Eltern werden in Bädern darauf hingewiesen, Kinder nicht nackt herumlaufen zu lassen. Was fälschlicherweise oft als kinderfeindlich empfunden wird, hat einen ganz einfachen Grund: Pädophile wissen, wo man sich Kindern besonders unauffällig nähern kann. Nicht jeder, der am Kleinkinderbecken fotografiert, hat unschuldige Gedanken.

Aber es muss gar kein Pädophiler sein. Heimlich zu fotografieren ist grundsätzlich eine Belästigung. Als solche sollte sie auch behandelt werden.

friederike.leibl-buerger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.05.2017)

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