Schon wieder Bankenkrise

Die Bankenkrise 2.0 ist bereits Realität – und sie wird teurer als die letzte.

Jetzt ist die Bankenkrise 2.0 also endgültig da: Mit der Dexia muss wieder eine Bank aufgefangen werden, eine Welle von größeren Griechenland-Abschreibungen drückt die Branche. Weitere Notverstaatlichungen stehen an. Die ganze Geldbranche, die seit dem Lehman-Desaster der Welt eine (für ihre Vorstände bonifikationsfähige) Erholung und Normalisierung vorgetäuscht hat, steht wieder dort, wo sie vor zwei Jahren schon war: am Abgrund.

Man könnte jetzt wieder über die Pappnasen kalauern, die der Branche (übrigens auch der Dexia) noch im vergangenen Sommer bei einem sogenannten „Stresstest“ (von dem damals schon jeder wusste, dass er wegen geschönter Annahmen völlig wertlos war) gute Gesundheit bescheinigt haben. Aber dazu ist die Lage jetzt zu ernst.

Wir, die geplagten Steuerzahler, werden den Bankensektor nach kaum zwei Jahren also schon wieder „heraushauen“ müssen. Und es wird jetzt bedeutend teurer werden als das letzte Mal.

Und? Wird es diesmal Konsequenzen geben? Oder wird man der Branche, die jetzt gerade (im Verein mit verantwortungslosen Politikern) unsere finanzielle Zukunft verspielt, weiter erlauben, mit Bilanztricks „Gewinne“ vorzugaukeln, wo in Wirklichkeit nur schwarze Löcher sind?

josef.urschitz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.10.2011)

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