Dieselverbot? Besser keine steuerliche Bevorzugung mehr

Die Umweltschutzorganisation „Deutsche Umwelthilfe“ dürfte den meisten Menschen bisher unbekannt gewesen sein.

Am Wochenende erzielte sie jedoch einen wahren PR-Coup. Im Windschatten des VW-Skandals rund um manipulierte Abgastests bei Dieselautos in den USA forderte sie medienwirksam ein komplettes Verbot von Dieselfahrzeugen.

Ein solches Verbot ist natürlich Unsinn. Dennoch ist die Frage legitim, ob es wirklich gesund ist, dass die überwiegende Zahl der Autos auf Österreichs Straßen Dieselfahrzeuge sind. Die Gründe dafür sind klar: Die ehemals als „Traktoren“ belächelten Dieselmotoren überzeugen durch hohe Kraft und niedrigen Verbrauch. Und Letzterer wird dann noch einmal attraktiver, da an der Zapfsäule knapp zehn Cent weniger Mineralölsteuer als beim wesentlich hochwertigeren und daher saubereren Benzin anfallen. Wer rechnen kann, greift daher zum Diesel.

Umweltpolitisch ist diese steuerliche Bevorzugung jedoch ein vollkommener Nonsens. Denn Diesel ist und bleibt nun einmal ein mittelschweres Öl, bei dessen Verbrennung automatisch mehr Feinstaub und andere Abgase anfallen. Es wäre daher schon längst an der Zeit, die beiden Steuersätze zumindest einander anzugleichen. Dies sollte aber natürlich aufkommensneutral erfolgen – also eine Entlastung bei Benzin bringen.

E-Mails an: jakob.zirm@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2015)

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