Schmutzkübelkampagne

Die Telekom Austria spart. Das ist lobenswert.

Die Telekom Austria spart. Das ist lobenswert, schließlich ist die Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld ein Gebot der Stunde. Der Weg, den das Telekommunikationsunternehmen dabei beschreitet, ist allerdings ein ungewöhnlicher: In den Büros wird seltener geputzt, Mistkübel werden nur noch einmal pro Woche entleert. Und: Mikrowellenherde und Kühlschränke müssen die Mitarbeiter nun selbst reinigen. Ein bewährtes Modell, das bei den Mitarbeitern zu einer natürlichen Reduktion von Müll führt? Mag sein, wobei das Beispiel Neapel anderes erahnen lässt. Denn dass die Stadt regelmäßig in Tonnen von Müll erstickt, weil die Camorra eine funktionierende Entsorgung verhindert, hat bei den Bewohnern mitnichten den Anreiz zur Müllvermeidung verstärkt. Dafür wurden mehr Klimaanlagen verkauft, weil die Bewohner wegen des Gestanks die Fenster nicht mehr öffnen wollten.

Dem Vernehmen nach steckt bei der Telekom aber ohnehin eine andere Überlegung dahinter: Die künftig häufiger auftretenden Ratten werden gefangen und in Hamsterrädern zur umweltfreundlichen Energiegewinnung eingesetzt. Soll noch einer sagen, dass Sparen nicht sinnvoll ist. eko


E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2012)

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