Die kältesten Maie aller Zeiten

Der Plural kann ein Hund sein. Vor allem bei Wörtern, die selten mehr als einmal gemeinsam im selben Raum auftauchen.

Der Plural kann ein Hund sein. Vor allem bei Wörtern, die selten mehr als einmal gemeinsam im selben Raum auftauchen. Wie lautet etwa die korrekte Bezeichnung, wenn man den Mai – der heuer so furchtbar war, wie nur wenige vor ihm – in einen Kontext mit all den anderen vor ihm setzen will? Instinktiv würde man wohl von Mais sprechen – korrekt wären allerdings Maie, wie Kollege Dieter Chmelar auf Twitter festhielt. Und nachlegte, dass der Plural von Mais wiederum Maise wäre, aber das nur nebenbei. Tatsächlich haben auch Monate Plurale. Die Februare, die Märze, die Aprile, irgendwann werden wir auch die Junis der vergangenen Jahre mit dem aktuellen vergleichen – und bei den Julis muss man nicht zwangsläufig an Junge Liberale denken. Danach wären die Auguste an der Reihe. Das war es aber auch schon: Alle anderen Monate klingen im Plural genauso wie im Singular – ob zwei Jänner oder sieben Dezember, ganz einfach.

Wie auch immer, die Maie waren jedenfalls schon einmal besser. Aber vermutlich geht es dem aktuellen damit nicht viel anders als Richard Lugner. Der sagt nämlich, wie das „Seitenblicke“-Magazin „exklusiv“ enthüllt hat: „Was die Leut' über mich sagen, ist mir egal!“ Uns eigentlich auch. eko


E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2013)

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