Im Shitstorm

Also, ich wollte ja eigentlich in Ruhe an meinem Schreibtisch arbeiten“, erzählte Gabriele Heinisch-Hosek im Plauderton, „aber draußen saß eine mir völlig unbekannte Gruppe und machte Lärm. Ich dachte mir: Das gibt's ja nicht! Zuerst hab ich geglaubt, das sind sicher wieder irgendwelche Lehrergewerkschaftsvertreter oder andere österreichische Bildungsheinis, die wieder einmal versuchen, uns eines ihrer Konzepte anzudrehen, die wir aber nicht wollen, weil sie wahrscheinlich furchtbar schlecht sind.“

„Dann bin ich also rausgegangen“, plauderte Gabriele Heinisch-Hosek munter weiter, „und habe gesagt: Könnt ihr bitte nicht ein bisschen leiser protestieren? Und alle schauen mich so an, und dann sehe ich erst: Das sind ja die Landeshauptleute! Die schauen in natura ja schon anders aus als auf irgendwelchen Homepages im Internet. Und ich hatte ja keine Ahnung, dass die derzeit wieder einmal total megahip und angesagt sind und einen Hit nach dem anderen haben.“

Tja. Was folgte war ein Mega-Mega-Mega-Shitstorm. An dessen Ende sich SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek gezwungen sah, die paar Millionen Euro dann doch andernorts aufzutreiben. Fürs Erste einmal mussten die Ganztagsschulen dran glauben. (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.