Der Bürgermeister

Bevor seine Gemeinde fusioniert wird, will ein steirischer Bürgermeister noch Gutes tun:

Jeder der 1062 Bürger soll 300 Euro ausbezahlt bekommen, berichtet die „Kleine Zeitung“. Die Aktion – Kostenpunkt 318.600 Euro – würde zwar Schulden bescheren. Aber gut, die Sorgen hätte ja dann die neue Großgemeinde zu tragen.

Der Ort des spendierfreudigen Bürgermeisters heißt Saifen-Boden. Klingt nach rutschigem politischen Terrain. Wenn die Idee des Ortschefs Schule machte, würde das Probleme verursachen. Man denke nur an das Szenario, dass eine Bundesregierung der nächsten Regierung viele Schulden hinterlässt. Ach so, stimmt, da war ja was.

Bleibt zu hoffen, dass im Ernstfall brave Beamte die Regierung daran erinnern, dass man sorgsam haushalten muss. Wobei Bürokraten auch so ihre Probleme haben. Einem Regierungsbeamten in Kambodscha etwa ist ein zehn Kilogramm schwerer Python über den Abfluss entfleucht. Dem Mann, dem zwei private Zoos gehören, war schon vor zwei Monaten ein Python entkommen. Dieser konnte erst gefangen werden, nachdem er zwei Schweine verspeist hatte.

In Saifen-Boden gibt es laut Landesstatistik 353 Schweine (Stand: 2010). Vielleicht taucht die Schlange ja dort auf. Eine fette Belohnung des Bürgermeisters für den Python-Bändiger sollte drinnen sein. Hauptsache, man haut das Geld noch schnell hinaus.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2014)

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