Glücksspiel

In Wien wurde unlängst das Kleine Glücksspiel verboten. Viele junge Menschen werden nun gar nicht mehr auf die frische Luft kommen und nur noch zu Hause auf der Couch vor dem Fernsehgerät herumlungern.

Werden auch noch Solarien verboten, weil die Strahlung zu hoch ist, und Fitnesscenter, weil die Gewichte zu schwer sind, dann werden diese überhaupt keinen Grund mehr sehen, nachmittags das Haus zu verlassen.

Zudem sind dann auch zahlreiche einarmige Banditen arbeitslos. Sie gelten als schwer vermittelbar und werden kaum umzuschulen sein. Einige könnten es immerhin zum Coffee-to-go-Automaten oder zur Registrierkassa bringen. Und bislang schmucke Geschäftslokale in nicht minder schmucken Gegenden werden vor sich hin verfallen. Die Grünen, mitverantwortlich für die neue Regelung, arbeiten aber bereits an einer Lösung: Die früheren Spielhöllen werden zu Tropenholz-Manufakturen. Der Verkaufserlös kommt einem Sozialprojekt mit dem Titel „vdb2016“ zu Gute.

Glücklicherweise wurde das Große Glücksspiel noch nicht verboten. Sonst hätte man nämlich das große Pokerturnier vom 17.Dezember bis 17.März im Finanzministerium, mit Außenstellen im Bundeskanzleramt und Wirtschaftsministerium, absagen müssen. Und das wäre dann doch schade gewesen. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2014)

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