Verlies Navidad

Manche Lieder, die einem dieser Tage in Geschäften entgegenschallen, sind im Weihnachtsgetümmel nicht immer gleich verständlich. Ja, manchmal kommen sie einem sogar spanisch vor.

Manche Lieder, die einem dieser Tage in Geschäften entgegenschallen, sind im Weihnachtsgetümmel nicht immer gleich verständlich. Ja, manchmal kommen sie einem sogar spanisch vor.

Was etwa ist dieses „Verlies Navidad“, das so oft besungen wird? Ist das ein Gefängnis für jene, die nicht begnadigt wurden, weil sie bei der Weihnachtsamnesie vergessen wurden? Andere behaupten, der Text laute „Felix Navidad“. Und handle von einem Vater namens Felix, der kein Navigationsgerät im Auto hat und auf der Familienfahrt selber nach dem Weg schauen muss (ein Navi-Dad also).

Apropos Auto: In Deutschland sorgt BVB-Kicker Marco Reus für Aufregung. Er saß jahrelang mit gefälschtem Führerschein am Steuer. Nach Uli Hoeneß also der nächste Steuer-Sünder. Oder wie Reus' Trainer Jürgen Klopp konstatierte: „Er ist irgendwann in seinem Leben falsch abgebogen.“ Der Spieler ist schuldeinsichtig. Aber auch wenn er nun sagen sollte, „ich beReus“, schützt das vor Strafe nicht.

Hierzulande droht ein ähnlicher Skandal. Seit Jahren soll ein Kanzler regieren, obwohl sein Taxischein nicht mehr gilt. Verfassungsrechtler prüfen nun, ob er das Amt trotzdem ausüben kann.

Harte Sanktionen sind kurz vor Weihnachten aber nicht erwartbar, auch nicht für Marco Reus. Er soll zwar 540.000 Euro Geldbuße zahlen. Aber er muss nicht ins Verlies Navidad. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2014)

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