Tauschhandel

Man weiß gar nicht, was einen mehr erschüttert.

Dass ein Überfall auf die Pokémon-WM in Boston geplant war. Oder dass es so etwas wie eine Pokémon-WM überhaupt gibt. Pokémon, das sind – die Jüngeren erinnern sich – kleine Fantasiemonster, die man sammelt und für Kämpfe trainiert. Ob es Pokémon-Star Pikachu persönlich war, der die zwei verdächtigen Männer samt ihren Waffen rechtzeitig aus dem Verkehr zog, ist leider nicht überliefert.

Wobei es sichtlich besser ist, man lässt Kinder Pokémon spielen, als man schickt sie ins Museum. Da kann nämlich Schlimmes passieren, wie ein Fall aus Taiwan zeigt. Ein Zwölfjähriger ging dort mit einem Becher in der Hand durch eine Kunstausstellung und geriet ins Stolpern. Er knallte mit der Hand in ein 1,3 Millionen Euro teures Gemälde und hinterließ darin ein Loch. Die Versicherung springt ein, das Kind muss nicht zahlen. Zum Glück, um das Geld hätte es sonst viele Pokémon eintauschen müssen.

Und ein Tauschhandel ist nicht so ohne. Das musste auch der Weltmeister im Hammerwerfen, Pawel Fajdek, lernen. Im Freudentaumel über seinen Sieg bei der WM in Peking stieg der Pole trunken ins Taxi – und zahlte die Fahrt mangels Geld mit seiner Goldmedaille. Zum Glück bekam er sie später wieder zurück. Das wäre sonst selbst für ihn ein ziemlicher Hammer gewesen. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2015)

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