Ein Fall für den Presserat

Kollege Rainer Nikowitz vom „Profil“ ist laut „Standard“ mit einer Beschwerde beim Presserat konfrontiert.

Er hat für seine Kolumne einen Durchschnittsösterreicher namens Helmut Friesenbichler erfunden. Blöderweise gibt es einen echten Helmut Friesenbichler, ein ehemaliger Journalist, der sich nun in seiner Ehre gekränkt fühlt.

Man sieht also: Man muss höllisch aufpassen, welche Namen man erfindet. Nehmen wir zum Beispiel den fiktiven Bundeskanzler Werner Faymann. Der echte Werner Faymann, ein Fan der österreichischen Fußballnationalmannschaft – man sah ihn jüngst sogar kurz beim Jubeln im Fernsehen – würde sofort wegen Ehrenbeleidigung klagen. Verständlicherweise.

Sollte die Beschwerde gegen Nikowitz durchgehen, wollen auch Max Mustermann und Otto Normalverbraucher klagen. „Wie komme ich dazu“, sagt Otto Normalverbraucher, Bierführer im 16. Wiener Gemeindebezirk, verheiratet, zwei Kinder, „ständig durch die Medien gezerrt zu werden?“

Auch uns wurde übrigens eine Klage angedroht: von irgendeinem griechischen Ex-Politiker, der sich im fiktiven Kärntner Finanzlandesrat Hannes Varoufaknig wiederzuerkennen glaubte. Leute gibt's! (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2015)

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