Alles nur geklaut

Ein holländischer Journalist testete, wie leicht man einen gefälschten syrischen Pass bekommt.

Ein holländischer Journalist testete, wie leicht man einen gefälschten syrischen Pass bekommt. Dafür schickte er ein Bild des niederländischen Premiers, Mark Rutte, ein, suchte sich den Namen Malek Ramadan aus – und 40 Stunden später hatte er den Pass.

Kein Einzelfall. So schickte ein Witzbold der Wiener FPÖ einen Antrag auf Aufnahme in die Kandidatenliste – samt Bild von Ursula Stenzel. Die Sache ging glatt durch. In Kärnten gelang es einem Oberösterreicher lang, sich als Landeshauptmann auszugeben. Und dann gab es einen kanadischen Milliardär, der es ins österreichische Parlament schaffte. Indem er behauptete, ein oststeirischer Bua zu sein. Erst nach und nach wendeten sich die Gläubigen von ihm ab.

Die kurioseste Verwechslung aber passierte laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ in Ried: In einem Tankstellencafé, in dem sich sowohl H.-C. Strache (vor einem Wahlkampfauftritt) als auch ein als Igel-Werbefigur arbeitender Student umzog, wurde die Kleidung vertauscht. Man ließ des Studenten Kleider Strache, der schon zum nächsten Termin geeilt war, zukommen. Während der Igel bei seiner Rückkehr vom Job sein bürgerliches Gewand nicht mehr fand.

Strache gab dem Studenten schließlich persönlich seine Kleider zurück. Unbürokratisch und ohne Passkontrolle. Der Igel saß ja auch schon wie auf Nadeln, um seine Sachen wiederzubekommen. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2015)

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