Pickerlmania

Wie immer ist uns Deutschland um einen Schritt voraus.

Wie immer ist uns Deutschland um einen Schritt voraus.

Da staunte selbst Angie Merkel, als kürzlich ihr Vizekanzler, Sigmar Gabriel, mit einem großen Button am Revers erschien. Der SPD-Chef hatte freudig eine Aktion der mächtigen „Bild“-Zeitung unterstützt und setzte sich mit dem Sticker „Wir helfen“ auf die Regierungsbank des Bundestags. Gabriel war im Zugzwang. Seine Umfragewerte sind im Erdgeschoß, da muss man sich auf ein Tänzchen mit „Bild“ einlassen.

So weit haben wir's gottlob noch nicht gebracht. Werner F. hat noch kein „Krone“-Logo auf dem Revers, nur höchst dezent sei auf seinen Pyjamas „heute“ eingestickt, erfahren wir. Was bei Frau F. bisweilen zu Missverständnissen führt. Auch Reinhold M. soll ein lukratives Werbeangebot der Giebelkreuzler abgeblockt haben. Er verwies auf „die Zeit danach“. Wir hoffen es. Genügt schon, dass unsere Fußballer und die Skistars mit Werbepickerln zugeklebt werden, dass es einem erbarmt. Selbst der Fußballteamchef muss ständig das „Burgenland“-Logo auf alle erdenklichen Kleidungsstücke pappen. Neuerdings, hört man, wolle Ali Mensdorff zum nächsten Gerichtstermin mit dem Aerospace-Pickerl antanzen. Und Herr Petzner ward im Solarium mit einem Hypo-Pickerl am Hintern gesichtet. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2015)

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