Faymann des Jahres

Der rührige Sepp Blatter wurde von der „Weltwoche“ bekanntlich zum „Schweizer des Jahres“ gewählt.

Eine hochverdiente Ehrung. Nur Kleingeister übten Kritik daran. Denn Blatter hat viel getan: für die Schweiz, den Fußball und die Welt.

So gesehen kann der „Österreicher des Jahres“ nur Werner Faymann heißen. Menschen aus den entlegensten Gegenden der Welt wollten im heurigen Jahr unbedingt nach Österreich, um am Modell Faymann teilzuhaben. Ab 1. Jänner wird es dann Geld vom Himmel regnen. Für alle, die keine Registrierkassa brauchen.

Werner Faymann gilt aber auch innerhalb der EU als anerkannter, ja, mächtiger Staatsmann. Viele CDU- und vor allem CSU-Politiker taten dieses Jahr hinter vorgehaltener Hand kund, sie würden ihre Kanzlerin, Angela Merkel, nicht mehr wiedererkennen – das müsse wohl am Einfluss des österreichischen Kanzlers liegen, der in Berlin ein und aus geht.

All dies spiegelte sich natürlich auch in Wahlerfolgen wider: In der Steiermark wurde seine SPÖ Erster, im Burgenland und in Wien auch, in Oberösterreich guter Dritter.

Nun wenige – auch so Kleingeister – erinnern sich noch an das „Profil“-Cover vom 8. Juni diesen Jahres: „Wie lange noch? Faymanns Tage als Kanzler sind gezählt“. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2015)

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