Post am Wochenende

Die Post zählt zu den Profiteuren der digitalen Revolution. Die mehr oder weniger sinnvollen Einkäufe, die wir abends zu Hause mit dem Laptop auf dem Schoß tätigen, müssen ja herbeigeschleppt werden.

Und oft auch retour. Dazu optimiert die Post das wunderbare Geschäft des Transporteurs. Sie nimmt Pakete mit Rücksendeaufklebern auch am Wochenende mittels Automaten entgegen: Rollladen rauf, Paket in den blecherner Schlund, ab die Post.

Wer kein Pickerl hat, macht sich selbst eines. Paketmarke heißt das, kurz PM. Ab 3,90 € (Inland) und 9,90 (Deutschland) bequem zu Hause ausgedruckt. Oder auch nicht. Denn weiter als bis zum Feld „Kassa“ kommt man dieses Wochenende nicht. Es bleibt leer.

Hotline? Ja, nur nicht am Wochenende. Also Montagfrüh. Schon beim zweiten Anruf eine echte Stimme, deren Eignerin bereit ist, den Bestellvorgang selbst auszuprobieren. „Ja, funktioniert bei mir auch nicht“, bestätigt sie, „das müssen wir an die externe Zahlungsseite weitergeben.“ Prompt füllt sich beim nächsten Versuch das Kassafeld, mit dem Hinweis: „Durchführung dieser Transaktion ist derzeit leider nicht möglich, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.“ Eine Stunde später ist die PM ausgedruckt. Gut, dass nicht mehr Wochenende ist: Vielleicht findet sich heute ein Automat, der nicht, wie oft schon samstags, wegen Überfüllung streikt.

Reaktionen an: benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2016)

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