Die Werteformel

Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel möchte, dass alle Schüler eine Werteformel sprechen.

Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel möchte, dass alle Schüler eine Werteformel sprechen. „Ich bekenne mich zur Republik Österreich und ihrer Verfassung und achte die österreichischen Gesetze und Grundwerte – um unsere Freiheit und ein friedliches Miteinander zu sichern. Mann und Frau sind in Österreich gleichgestellt, und jeder Mensch hat das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu gestalten“, lautet der von Blümel vorgeschlagene Text.

Nun haben aber wichtige Institutionen Änderungen vorgeschlagen, damit die Werteformel Österreich noch besser ausdrückt. So soll sie nun lauten: „Ich bekenne mich zur Republik Österreich, der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, lang lebe auch die Gewerkschaft und der Bauernbund. Geheiligt sei unser Landeshauptmann, sein Wille geschehe. Geschätzt sei die Bundesregierung, denn sie bringt uns mehr netto vom Brutto. Unsere Pensionen sind sicher, das AMA-Gütesiegel garantiert gutes Essen, unsere Ampelmännchen zeugen von einer weltoffenen Kultur. Ich achte als Österreicher die Gesetze, außer es geht ums Pfuschen oder das Zeitungsholen am Sonntag.“

Auch dieser Text ist aber noch umstritten. Ministerin Heinisch-Hosek ist er nicht gegendert genug. Der Gemeindebund kritisiert, dass die Kommunen zu kurz kämen. Und Staatssekretär Mahrer fordert ein Bekenntnis zum Bargeld in der Werteformel. (aich)

Reaktionen an:philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2016)

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