Nach einem Gerichtsurteil ist nun klar, dass Beamte auch ihre Mittagspause als Dienstzeit bezahlt bekommen. Zu Recht, wie ein Lokalaugenschein im Amt zeigt.
BEAMTER 1: Mahlzeit!
BEAMTER 2: Ui, ist schon elf? Ah ja, Mahlzeit!
BEAMTER 1: Höchste Zeit, essen zu gehen. Drei Gänge gibt es heute wieder in der Kantine.
BEAMTER 2: So viel zu essen? Was das wieder für eine Arbeit wird, das alles wegzubekommen!
BEAMTER 1: Wir müssen halt auch in der Pause unser Bestes geben!
BEAMTER 2: Ja, zumal wir die Mittagspause zu Recht bezahlt bekommen, weil wir dabei stets an die Arbeit denken. Die Nudelsuppe erinnert mich etwa daran, dass ich noch einen Akt schreddern muss.
BEAMTER 1: Und weil der Koch in der Kantine aufs Schnitzel klopft, denke ich daran, dass ich noch etwas stempeln muss.
BEAMTER 2: Und die Palatschinken erinnernmich daran, dass ich im Parteienverkehr noch jemanden auf die Rolle nehmen muss. Haha, nein, war nur Spaß! Wir sind ja fleißige Esser, äh . . . Beamte.
BEAMTER 1: Genau! So, endlich sind wir mit dem anstrengenden Essen fertig. Jetzt müssen wir nur noch das Geschirr zurückstellen . . .
BEAMTER 2: Was das wieder für eine Arbeit wird! (aich)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2016)