Kerns Sündenregister

Reinhold Lopatka will der SPÖ-Hoffnung Christian Kern keine Atempause gönnen.

Schon vor dessen Ernennung zum Parteichef und Kanzler prangerte Lopatka an, dass Kern als Manager beim Verbund und bei den ÖBB für schlechte Ergebnisse gesorgt habe.

Doch das ist nicht alles. Wie der ÖVP-Klubchef weiters herausgefunden hat, soll Kern einmal ohne Vorteilskarte von Wien nach St. Pölten gefahren sein, aber nicht Vollpreis bezahlt haben. Und schon in seiner Zeit als sozialistischer Student brachte Kern das Lehrbuch „Publizistik 1: Wie ich später mal irgendetwas mit Medien mache“ erst einen Tag nach der Frist in die Bibliothek zurück. „Wenn Kern als Kanzler jedes Gesetz einen Tag zu spät gegenzeichnet, entsteht der österreichischen Volkswirtschaft ein Schaden von 3,57 Milliarden Euro im Jahr“, sagt Lopatka nach umfangreichen Berechnungen.

„Wollen wir das?“, fragt Lopatka, während er eine Zwetschke in die Hand nimmt. „Sehen Sie, selbst da ist der gefährliche Kern drin. Wollen wir, dass die Österreicher sich daran verschlucken?“ Kern sei rücktrittsreif, betont Lopatka. Er stützt sich dabei auf ein juristisches Gutachten, laut dem man schon vor Amtsantritt abtreten könne. Aber wer soll die Regierung dann anführen? Er könne sich das zum Wohle des Staates vorstellen, sagt Lopatka. Und dann werde er für einen neuen, konsensorientierten Stil in der Koalition sorgen. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.05.2016)

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