First Gentleman

Wie er so dastand und winkte, mit schüchternem Lächeln im von der Brille umrandeten Gesicht, ...

... schmal und im taillierten Anzug, neben seiner Frau, der Premierministerin, vor der neuen Wohnadresse 10 Downing Street, wirkte der First Gentleman, respektive First Husband, fast wie ein jüngeres Ebenbild Denis Thatchers – oder Woody Allens. Nur, dass Philip May dem Cricket statt dem Golf frönt und am Wein nippt, wo Sir Denis einen Gin gekippt hat.

Das Ehepaar May sorgt im neuerdings uneinigen Königreich für Furore, und dies hat mit dem extravaganten Geschmack der Premierministerin zu tun – mit ihren Pumps im Leoparden- und Tigerlook. Für die Modewelt ist indessen auch der eng geschnittene Nadelstreif des Investmentbankers Philip May, die „Uniform“ der City of London, einigermaßen spektakulär. An May, dem Role Model, könnten ein Joachim Sauer, der Gespons Angela Merkels, oder ein Bill Clinton Maß nehmen, mit denen May womöglich bald schon ein eigenes Herrenprogramm bei Gipfeltreffen absolvieren wird.

Wen wundert es bei der Klasse, die Oxford seinen Studenten mitgibt? Nur bei Boris Johnson hat das mit dem Äußeren nicht so ganz geklappt. Was indes soll schon schiefgehen bei den Mays, die Benazir Bhutto, die später ermordete pakistanische Premierministerin, im ersten Semester miteinander verkuppelt hat? (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2016)

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