Präsidentenwahl forever!

Er würde der Würde des Amtes hierzulande entsprechen
Er würde der Würde des Amtes hierzulande entsprechenThe Simpsons/Screenshot
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Viele Autofahrer kennen die böse Autobahnabfahrt bei der Shopping City Süd.

Genau, und zwar speziell jenen Abschnitt, der von Süden her nach Mödling abzweigt, als gaaanz lange Linkskurve unter der Autobahn durchführt und sich nach gefühlten endlosen gut 700 Metern mit der von Norden kommenden Abzweigfahrbahn vereinigt. Irgendeine beamtete Willkür hat einst auf diesem an sich übersichtlichen, gefahrlosen Stück Straße unnötig Tempo 50 verhängt und daraus eine Abcashfalle gemacht. Die Sache ist umso bizarrer, als just ab der Vereinigung der zwei Abfahrtsspuren, wo man doch besonders vorsichtig sein muss und viele Wagen von links nach rechts und umgekehrt wechseln, plötzlich wieder Tempo 70 gilt! Aber was soll's. Zumindest dort können der Staat, die Polizei und Bezirkshauptmannschaft halt noch zeigen, dass sie Macht haben und (bestimmte) Gesetze und Regeln bis zum Ende, wo dann in der Regel der Bürger zahlt, durchziehen können.

Bei den echten Problemen schauen Vater Staat und Mutter Land indes verdammt nackig aus. Man hat das spätestens ja vor einem Jahr gesehen, Sie wissen schon, und bei den vielen schrägen Dingen, die sich so in Wien abspielen. Und natürlich bei der Bundespräsidentenwahl, die wegen Fehlern wiederholt wird – und die Wiederholung wird wegen neuer Probleme wohl sogar verschoben.

Wetten, nach Runde zwei gibt's dann wieder Wickel? Immerhin tobt da ja Österreichs großes ideologisches Armageddon zwischen Gut und Böse. Das könnte endlos dauern: jahrelang Wahlkampf, Verschiebungen, Anfechtungen, etc. Aber why not? Eine Republik des permanenten Wahlkampfs nährt den politisch-sozialen Dauerdiskurs, sichert Jobs für Politologen, Politiker, Journalisten, Wahlkampfhelfer, Werbefachleute und Bierbänkehersteller und erheitert das Volk generell. Weil wehe, diese Wahl jetzt wird einmal fix entschieden! Dann könnte aus Spaß nämlich Ernst werden. (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2016)

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