Donald

Viele Kinder der Unterschicht und der unteren Mittelschicht werden nun Donald getauft werden. Die Kevins von heute sind die Donalds von morgen.

Bei den Kevins wusste der Bildungsbürger, der mangels Kontakts die Motive nicht direkt erfragen konnte, ja nicht so genau, warum deren Eltern ihre Kinder so nannten. Kevin Keegan, der Fußballer, kam wahrscheinlich noch ein wenig zu früh. Also dürfte der Beweggrund irgendwo zwischen Kevin Costner, dem Schauspieler, und „Kevin allein zu Haus“, dem Film, gelegen haben.

Nun also Donald. Der bekannteste Donald für lange Zeit war eine Ente mit Nachnamen Duck. Dann kam ein ehemaliger polnischer Premierminister hinzu, der heute EU-Ratspräsident ist: Donald Tusk. Und ein ÖVP-Generalsekretär namens Peter McDonald.

Bezeichnenderweise leitet sich Donald laut Prof. Dr. Wikipedia vom keltischen dumno (deutsch: Welt) und dvalo (deutsch: Herrscher/mächtig) ab. Passt also ganz gut zum derzeit berühmtesten Namensvertreter. Dieser begnügt sich allerdings nicht mit einem simplen Donald. Es muss The Donald heißen.

Darauf wird dann wohl auch Donald Kratochwil bestehen, wenn er dereinst in die Schule kommt. Da Donald. Muss es dann heißen.

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2016)

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