Weltberühmt in Österreich

Der Auslandsösterreicher ist ein begehrtes Wesen, zählt doch auch seine Stimme bei der Hofburg-Wahl.

Mit ihm ungefragt per Mail in Kontakt zu treten kann aber, wie Norbert Hofer nun lernen musste, für rechtliche Probleme sorgen. Deswegen will man im Wahlkampf nun anders auf die Landsleute im Ausland zugehen.

So lässt Hofer die Statue vor New York blau färben und ihr Gesicht an das von Ursula Stenzel angleichen. Mit der Freiheitlichenstatue hofft er, die in den USA lebenden Österreicher zu überzeugen. Alexander Van der Bellen tanzt auf Hawaii in landesüblicher Tracht an. „Ich bin selbst auf einer Insel aufgewachsen“, spricht Van der Bellen, während er beim Hula-Tanz seinen Blumenkranz richtet. In Deutschland lässt der FPÖ-Kandidat alle Aldi-Filialen werbewirksam auf Hofer umbenennen. Während Van der Bellen das Ortschild von Frau/Mannheim gendern ließ, um weibliche Stimmen zu gewinnen.

Doch der Auslandswahlkampf läuft nicht ohne Probleme ab. So wurde Hofer in London abgeführt, als er mit Fäusten gegen den Buckingham Palace hämmerte, um gegen das darin wohnende Establishment zu protestieren. Im Tower of London traf er dann auf Van der Bellen: Er musste behördlich aus dem Hyde Park entfernt werden, nachdem er im Speakers' Corner die zulässige Redezeit schon mit seinem ersten Satz überschritten hatte. (aich)

Reaktionen an:philipp.aichinger.@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2016)

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