Pizzicato

Auf den Hund gekommen

Erst ein wenig mehr als 100 Tage im Amt – und schon auf den Hund gekommen.

So lästern böse Zungen über Emmanuel Macron, als er sich neulich mit dem Labradormischling Nemo im Élysée-Palast präsentierte: als Lehrmeister mit erhobenem Zeigefinger, der Rüde zu seinen Füßen, bereit, brav zu apportieren – wie sich dies ein Staatschef von seinem Volk meist vergeblich wünscht.

Manu, Brigitte, Nemo: Die Macrons sind nun also zu dritt im Élysée. Das gibt sicherlich possierliche Fotos fürs Familienalbum. Putziger sind nur noch Babys. Für die Psychohygiene ist der Zuwachs für das Präsidentenpaar von Vorteil: Nach all den „uncoolen“ Gesprächen mit Erdoğan, Putin und Co., wie Macron sich beklagt hat, tut es bestimmt gut, mit Nemo herumzutollen und Dampf abzulassen.

Der Hund als bester Freund des Politikers – sofern er keine Hundephobie hat wie Angela Merkel, die Putin einst mit seinem Labrador Koni einzuschüchtern suchte. In der US-Hauptstadt geht das Bonmot um: „Wer einen Freund in Washington sucht, sollte sich einen Hund zulegen.“ Donald Trump brach mit der Tradition der Hundehalter im Weißen Haus. Womöglich hat er nur noch keinen passenden Hund zum Herrl gefunden: Für Melania würde sich ein Chihuahua eignen, für ihn selbst ein Dobermann, ein Pitbull, eine Bulldogge oder ein Boxer. Da fällt die Wahl schwer. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2017)

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