Schwul? Lustig!

Hochinteressante Story aus den USA

Hochinteressante Story aus den USA: Dort hat der Microsoft-Konzern einem 26-Jährigen namens Josh Moore, der übers Online-Spielesystem „Xbox Live“ im Internet mit anderen Usern spielen wollte, lange Zeit den Zugang verweigert. Grund: Bei der Registrierung gab er als Heimatort „Fort Gay“ an. „Gay“ aber bedeutet auf Englisch schwul – und so roch Microsoft sofort irgendwas Schwulenfeindliches.

Nur: Fort Gay gibt es wirklich! Es ist ein Dorf in West Virginia und heißt seit 1932 so. Moore konnte Microsoft davon nach vielem Hin und Her überzeugen. Am Ende durfte er doch spielen.

Der Fall ist vielsagend, speziell was die Pest der Political Correctness betrifft. Erstens heißt gay nämlich neben schwul auch bunt, fröhlich, heiter, lustig. Die Redewendung „gay as a lark“ bedeutet „munter wie eine Schwalbe“. Man könnte meinen, die Amis kennen ihre eigene Sprache nicht! Aber es zeigt vor allem ein Systemproblem der Political Correctness: dass man bei mehreren möglichen Deutungen einer Aussage automatisch die negativste als gemeint unterstellt. Man/frau will geradezu alles unkorrekt verstehen. Und das ist neurotisch. wg


wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2010)

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