Aus Freude am Sparen (wenn man sich's leisten kann)

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BMW(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Im dezent überarbeiteten X3 von BMW fehlt es einem an nichts. Fasziniert verfolgt man die steten Bemühungen des Autos, sich möglichst schlank zu machen.

Was macht man mit einem Auto, an dem es nichts zu nörgeln gibt, wenn man ihm einen Verkaufsschub verpassen will? Was in der Schönheitsbranche gut ist, kann bei einem Auto auch nur recht sein. Also hat BMW den X3 unter die Messer seiner Designer gelegt und dem Auto ein Facelift verpasst. So wurde die für BMW typische Niere am Kühlergrill beim X3 vergrößert und umrahmt. Die Scheinwerfer wurden überarbeitet, die seitlichen Blinker befinden sich nun auch in den Außenspiegeln. In Vereinigung mit großen Lufteinlässen wirkt der neue X3 jetzt eleganter, kein Vergleich mehr zu dem trotzigen Auftreten des ersten X3. Generell scheint der Trend weg vom dominanten Äußeren der bisherigen SUVs hin zu etwas mehr Stil und Leichtigkeit zu gehen.

Der Blick in den Innenraum des überarbeiteten X3 offenbart gegenüber seinem Vorgänger wenig Veränderungen, lediglich bei der Qualität der Materialien wurde nachgelegt. Nichts Spektakuläres also, aber das ist gut so, weil Zeit bleibt, sich auf die inneren Werte des X3 zu konzentrieren. BMW will dem Spritsäufer-Image der SUVs den Kampf ansagen.

Der X3 hat verschiedene Fahrmodi zur Auswahl, im Eco-Pro-Modus sind alle Parameter auf Sparen gestellt. So wird neben allen am Antrieb beteiligten Systemen auch die Klimaanlage auf Genügsamkeit getrimmt. Vom Fahrspaß muss man sich im Eco-Pro-Modus allerdings verabschieden, man hat das Gefühl, als würde das Auto beim Beschleunigen gegen ein Gummiband, das das Fahrzeug hält, ankämpfen. In Kombination mit einem Automatikgetriebe kann der X3 auch „segeln“. Dabei wird der Antriebsstrang vom Motor getrennt, das Auto kann von der Bremswirkung der Maschine ungehindert rollen. Damit die ganze Sparerei auch Freude bereitet, informiert der X3 den Fahrer per Display, um wie viele Kilometer sich die Reichweite des Autos durch die Sparmaßnahmen verlängert hat.

Im Test brauchte der X3 gerade einmal 8,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das scheint nicht besonders wenig, wenn man jedoch in Betracht zieht, dass der X3 fast zwei Tonnen wiegt, ist der Wert durchaus vertretbar.

Der überarbeitete X3 ist ab 44.150 Euro (184 PS, Benziner, Zweiradantrieb) zu haben. Auch Sparen hat seinen Preis. (md)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2014)

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