Opel Cascada: Sturmfrisur zu fairem Preis

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Mit dem Cascada hat Opel ein schmuckes Cabrio auf die Räder gestellt. Etwas mehr Ablagen würden dem Cascada aber nicht schaden.

Bei vielen Cabrios ist erst auf den zweiten Blick zu sehen, dass es sich um ebensolche handelt. Oder überhaupt erst, wenn sich das Blechdach origamiartig in den Fond faltet. Nicht so beim Cascada. Opel setzt bei seinem auf dem Astra basierenden Prestige-Auto auf Stoff. Das Cabrio ist flach und keilförmig ausgefallen und macht so einen sportlichen Eindruck. Vor allem, wenn man die dicken 245er-Reifen mit 20 Zoll bestellt. Ein wenig störend: Groß gewachsene Passagiere müssen wegen der flachen Windschutzscheibe die Vordersitze ziemlich weit nach hinten verschieben, um nicht mit dem Kopf an den Sonnenblenden anzustoßen, und bei offenem Dach wird bei größeren Passagieren auch das Haupthaar arg zersaust.

Für die Bedienung des Verdecks hat sich Opel etwas Besonders einfallen lassen: Das Stoffdach lässt sich mit der Fernbedienung des Schlüssels bedienen. Wer sein Cabrio lieber verschlossen abstellt, kann das Dach schon auf dem Weg zum Auto öffnen. Das Verdeck lässt sich aber auch bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h öffnen und braucht dafür nur 17 Sekunden.

Das Interieur des Cascada ist recht elegant ausgefallen. Die Sitze aus perforiertem Leder geben guten Halt. Zahlreiche Ziernähte unterstreichen die aufwendige Verarbeitung. Etwas mehr Ablagen würden dem Cascada aber nicht schaden. Als weiteres feines Detail verfügt unser Testwagen über eine Sitzbelüftung, die dafür sorgt, dass man beim Platz nehmen nicht getoastet wird, wenn der Cascada geöffnet in der Sonne gestanden ist. Der Kofferraum ist wie bei Cabrios üblich eher klein. Bei geschlossenem Verdeck kommt er zwar noch auf ein Volumen von 350 Liter, ist das Dach geöffnet, schrumpft der Stauraum auf 280 Liter.

Das Fahren im Cascada ist eher nicht auf Sportlichkeit ausgelegt. Das Auto liegt zwar satt auf der Straße, die Lenkung gibt gutes Feedback, doch der Motor (1,6 Turbo Ecotec) ist im normalen Fahrmodus trotz seiner 200 PS nicht besonders spritzig. Man muss schon den Sportmodus bemühen, damit sich etwas tut. Positiv vermerkt sei der tiefe, kehlige Sound des Aggregats im unteren Drehzahlbereich, der aber dahin ist, wenn man den Motor höher dreht.

Abgesehen von den erwähnten Kleinigkeiten ist der Opel Cascada ein schmuckes und gelungenes Cabrio geworden. Mit 33.990 Euro bewegt sich der Cascada Cosmo preislich weit unter dem in der Größe vergleichbaren Audi A3 Cabrio (39.880 Euro, 180 PS). Da kann man auch die Sturmfrisur in Kauf nehmen. (md)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2014)

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