Mazda2: Der Luxus von Benzinmotor und Automatik

Mazdas neuer Look im Kleinen: Mazda 2 in Seelenrot, wie es heißt.
Mazdas neuer Look im Kleinen: Mazda 2 in Seelenrot, wie es heißt.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Dauertest-Zwischenbericht: Viele Zutaten aus den oberen Klassen machen den Mazda2 zum Klassenkämpfer unter den Kleinwagen – am feinsten ist aber der Komfort, nicht eigenhändig schalten zu müssen.

Luxus ist relativ. In der Stadt ist es oft Luxus, auf die Schnelle einen Parkplatz zu bekommen. Was nützt das tollste Gestühl aus handverlesenem Leder mit Massage- und Kühlfunktion, wenn man längst auf Nadeln sitzt? In diesem Sinn bietet ein Kleinwagen mehr Luxus als ein 100.000-Euro-SUV.

Zudem wurde bei den Kleinwagen gehörig aufgerüstet. Die Idee vom Zwutschkerl, das man sich kauft, obwohl man sich auch Größeres leisten könnte, ist ja nicht neu – naheliegenderweise waren es die Italiener mit ihren engen, verstopften Gassen, die fesches Design, hochwertige Ausstattung und parkplatzfreundliche Abmessungen als Erste kombinierten.

Nobler Anklang

Die Idee hat Schule gemacht, wie man am Mazda2 sieht. Im neuen Look der Marke schaut der etwas über vier Meter lange Viertürer drein wie ein Großer. Innen fällt gleich das in Chrom gefasste Sieben-Zoll-Display auf, ein nobler Anklang, der vom tickenden Kommandorädchen zwischen den Sitzen unterstützt wird. Wo die rechte Hand quasi automatisch hinfällt, lassen sich auch die Lautstärke kontrollieren und Funktionen des Bordsystems per Shortcuts abrufen: Navi, Telefon, Unterhaltung aus verschiedenen Quellen von Radiowellen über CD-Bits bis Bluetooth und USB-Kabelanschluss.

Auch andere Features aus traditionell höheren Klassen sind im kleinen Mazda zu haben, etwa Head-up-Display und LED-Scheinwerfer sowie Assistenten fürs Fernlicht, zum Spurhalten, Rangieren und Notbremsen im Stadtverkehr.

Was uns im Mazda2 aber am meisten entzückt, ist die Kombination aus Benzinmotor und Automatik. Den 90 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder kann man mit Sechsgangautomatik haben, und während das früher etwas für Fahrer war, denen drei Pedale im Fußraum unheimlich, jedenfalls zu viel waren, freut sich heute der automobile Feinspitz über den Komfort, nicht eigenhändig im Getriebe rühren zu müssen.

Nichts geht einem ab, es mangelt weder an Spritzigkeit noch der Möglichkeit, per Shift-Funktion schnell ins Geschehen eingreifen zu können. 25 Kilogramm Zusatzgewicht zur manuellen Ausführung ersehen wir auf dem Datenblatt, das ist vernachlässigbar, gesamt liegen wir so immer noch 40 kg unter der Dieselversion.

Mazda hat unter seinem Skyactiv-Label einen wunderbaren Benziner hinbekommen, der für das übliche Dahinstromern eine ordentliche Drehmomentwelle bereitstellt, der aber auch gern einmal ausdreht, ohne dabei zu klingen, als würde er gleich Kolben und Pleuel freisetzen. Das klingt dann kernig, im Normalfall hört man von dem Motor freilich wenig und an der Ampel gar nichts, weil er sich abstellt. Die Start-Stopp-Automatik arbeitet klaglos mit der Automatik zusammen. Der Verbrauch hält eisern bei 6,2 l/100 km.

Ein empfehlenswertes Bündel an Talenten für Stadt und Land also, das zu 19.190 Euro schon viel Kleinwagenluxus an Bord hat. (tiv)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2015)

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