Der Navara ist ein halber Spanier

Ein Prise Machismo im Ausdruck darf ein Pick-up wie der Navara schon haben.
Ein Prise Machismo im Ausdruck darf ein Pick-up wie der Navara schon haben.(c) Werk
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Mit Leiterrahmen, aber neuerdings ohne die traditionellen Blattfedern, gibt Nissans neuer Navara den robusten Offroader mit Pkw-Manieren.

Seit achtzig Jahren fertigt Nissan Modelle mit Ladefläche. Das Erfolgsmodell Navara erscheint nun in der zwölften Generation. Man hat vor allem die Kunden in Europa im Visier, der neue soll maßgeschneidert für unseren Kontinent sein. Er wird auch hier gefertigt, im neuen Werk in Barcelona. Angeboten werden zwei Karosserievarianten mit Einfach- und Doppelkabine, Zwei- und Vierradantrieb sowie zwei Motorleistungen (160 und 190 PS) und einer Handschalt- beziehungsweise Automatikversion. Wie gehabt ist das Rückgrat ein stabiler Leiterrahmen, sonst allerdings blieb kein Stein auf dem anderen. So wurde zum Beispiel für die Version mit Doppelkabine eine neue Hinterachse entwickelt, die nicht mehr mit Blattfedern, sondern mit Schraubenfedern ausgestattet ist.

Neben einem verbesserten Federungsverhalten ist diese Achse um ganze zwanzig Kilogramm leichter als ihr blattgefedertes Pendant. Für Praktiker sind eine Tonne Nutzlast und 3,5 Tonnen Anhängelast sicher wichtig, aber auch für aktive Freizeitgestaltung sind diese Eigenschaften nicht verkehrt. Optisch ist der neue Navara etwas weniger kantig, vorn fällt sofort der markante v-förmige Grill ins Auge. Der Innenraum wirkt wie bei einem Pkw, mit ergonomisch geformten Sitzen und einem elegant geschwungenen Armaturenbrett. Aber auch hinten sitzt man in der Doppelkabine recht gut, die neue Klimaautomatik hat nun auch im Fond eine extra Belüftung.

Das Fahrverhalten auf der Straße ist Pkw-ähnlich, einschließlich den für einen Pick-up erstaunlich geringen Fahrgeräuschen im Innenraum. Auch Federung und Dämpfung sind ausgezeichnet, Langstrecken kein Problem. Im Gelände gibt sich der über fünf Meter lange Wagen erstaunlich behände, dank Untersetzung sind auch schwierige Passagen gut zu meistern.

Neu ist unter anderem eine 360-Grad-Rundumsicht-Kameranlage, die man schnell zu schätzen lernt, wenn es eng wird. Der 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel entfaltet seine Leistung kräftig schon aus dem niedrigsten Drehzahlbereich und ist vor allem in Verbindung mit der Siebengangautomatik erste Wahl.Vor allem in der 190-PS-Version fehlt es hier auch bei voller Beladung nie an Kraft.(ff)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2015)

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