Toyota RAV4: Endlich, das ökologisch korrekte SUV

Neuer Look, neues Innenleben: Toyota RAV4 Hybrid.
Neuer Look, neues Innenleben: Toyota RAV4 Hybrid.(c) Werk
  • Drucken

Toyotas Hybridtechnik für ein kompaktes SUV: Der RAV4 glänzt bei den Emissionen.

Der RAV4 von 1994 war die Antwort auf eine Frage, die bis dahin niemand gestellt hatte, als erstes Spaßvehikel abseits von Sportwagen landete er einen Volltreffer auf dem Markt. Rechtschaffen darf der dreitürige aufgebockte Kleinwagen mit Allradantrieb behaupten, eine bis heute anhaltende Welle des Formats in allen Spielarten losgetreten zu haben, auch wenn er in aktueller Generation kaum noch Ähnlichkeiten mit dem vergleichsweise radikalen Ur-RAV4 hat (er ist allein einen ganzen Meter länger).

Zur gleichen Zeit, 1994, brachte Toyota auch sein Hybridprojekt auf Schiene, das 1997 den ersten Prius zeitigte. Naheliegend feiert der Hersteller den soeben vorgestellten RAV4 Hybrid als Zusammentreffen zweier Pioniergeschichten.

Frühes Drehmoment

Den neuen RAV4 gibt es auch als Zweiliterbenziner mit 151 PS oder mit dem 143 PS starken Zweiliterdiesel von BMW, im Rampenlicht steht aber der Hybrid. Er hat im Wesentlichen, aber nicht exakt die Prius-Apparatur an Bord, als Verbrennungsmotor fungiert ein Vierzylinder mit 2,5 Liter Hubraum und maximal 155 PS. Mit dem 105 kW starken Elektromotor ergibt sich eine Systemleistung von 197 PS, mit allen Vorzügen des früh einsetzenden elektrischen Drehmoments.

Grundsätzlich werden die Vorderräder angetrieben, auf Wunsch kann man den 4,6 Meter langen RAV4 seinem Namen entsprechend auch mit Allradantrieb haben. Dieser Aufgabe kommt ein zusätzlicher 50 Kilowatt starker Elektromotor nach, der bei Bedarf, wenn es also die Traktion erfordert, die Hinterachse antreibt.

Wie verträgt sich der Prius-Touch des geläuterten Automobilisten mit der hetzbetonten Nonchalance des SUV-Anhängers? Ganz gut. Lautloses Hoch- und Anfahren, bald mengt sich der Benziner, der nach dem Atkinson-Prinzip gesteuert ist, ins Geschehen. Das Dahinrollen ist die Stärke des Antriebs, der nach Möglichkeit das Elektrische pflegt. Weniger erhebend ist volles Beschleunigen. Das CVT-Getriebe kann seine Funktionsweise nicht verleugnen, die Stufenlosigkeit mündet nun einmal in enervierende Drehzahlen, dabei wird bloß das optimale Fenster des Wirkungsgrads genutzt.

Es ist allerdings schon wesentlich besser geworden, und die Fahrleistungen sind sehr ordentlich (null auf 100 km/h in 8,1 Sekunden). Auffallend ist die straffere Auslegung des Fahrwerks, das immer noch komfortabel genug ist, Kurven aber freundlicher gesinnt ist als früher. Das Zusammenspiel der Hybridkomponenten ist geschmeidig und läuft im Stadtverkehr praktisch unmerklich ab.

Benziner ab 26.990 Euro

Für eine eigene Verbrauchsbilanz waren wir nicht lange genug unterwegs, die Norm stellt dem RAV4 Hybrid bestechende 4,9 Liter auf 100 km aus.

Mit Diesel, der gemäß Norm noch weniger verbraucht, dabei aber mehr CO2 ausstößt, weil Dieselkraftstoff eine höhere Energiedichte hat als Benzin, kostet der RAV4 ab 26.990 Euro, den Hybrid gibt es ab 33.790 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.