Opel hat den Mokka neu aufgebrüht

Facelifted Opel Mokka X was presented during the 86th International Motor Show in Geneva on Wednesd
Facelifted Opel Mokka X was presented during the 86th International Motor Show in Geneva on Wednesd(c) imago/CTK Photo (imago stock&people)
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Der Mokka geriet Opel fast unerwartet zum Bestseller. Um den Erfolg zu halten, wurde das Modell an allen Ecken und Enden nachgebessert – es wird nun auch anderswo gebaut.

Ein klarer Fall von zur rechten Zeit am rechten Ort: Über eine halbe Million Mokka wurden bei Opel seit dem Marktstart 2012 verkauft, das kleine SUV hat sich zu einer regelrechten Cashcow für die Rüsselsheimer gemausert. Dabei stammte ausgerechnet dieses Modell nicht aus einer Opel-Fabrik in Europa, es wurde beim Konzernbruder Daewoo in Südkorea gebaut. Das mag mit ein Grund sein, warum bei dem Auto auch die Rendite stimmte. Nun ist es Zeit für ein Facelift geworden, Opel ist mit dem kleinen SUV nicht mehr allein auf dem Markt. Auch die Konkurrenz wie der Jeep Renegade, der Škoda Yeti oder der Fiat 500 X erfreuen sich großer Beliebtheit, im nächsten Jahr stößt VW mit einem Auto in der Klasse dazu – spätestens dann ist's vorbei mit der Gemütlichkeit. Der neue Mokka trägt zur Unterscheidung ein X im Namen, als solcher wird er nicht mehr in Korea, sondern in Deutschland und einem spanischen Werk gebaut.

Aufsperrdienst am Handy

Vor allem im Innenraum wurde einiges erneuert. So sind die vielen Knöpfe verschwunden, stattdessen prangt jetzt ein bis zu acht Zoll großer Bildschirm auf der Mittelkonsole. Dort konzentriert sich das hauptsächlich elektronische Geschehen. Mit OnStar, dem Online- und Service-Assistenten von GM, ist ein hohes Maß an Konnektivität gewährleistet, auch WLAN mit bis zu sieben anzuschließenden Geräten ist demnächst erhältlich. Zudem können über eine Smartphone-App verschiedene Funktionen, wie das Ent- und Verriegeln der Türen, ausgeübt werden. Geblieben sind die ausgezeichneten Sitze, das für die Größe des Autos gute Platzangebot und die hohe Qualität der Materialien. Von außen ist der neue Mokka durch den veränderten Kühlergrill mit neuen LED-Tagfahrlichtern erkenntlich, auf Wunsch und bei den besseren Ausstattungen gibt es auch adaptive Voll-LED-Scheinwerfer.

Auch die LED-Signatur der Heckleuchten wurde geändert, insgesamt wirkt das neue Modell erwachsener. Bei den Motoren gibt es einen neuen 1,4-Liter-Turbobenziner mit 152 PS, der das Programm mit dem weiterhin lieferbaren 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS und dem 1,6-Liter-Sauger mit 115 PS ergänzt. Diese Motorisierung ist nur in Verbindung mit einer Sechsgang-Wandlerautomatik und Allrad erhältlich. Geblieben ist der 1,6-Liter-Diesel (136 PS), der uns für einen ersten Test zur Verfügung stand. Mit ihm ist der Mokka X ganz ordentlich motorisiert, etwas mehr Drehmoment würde man sich wünschen.

Der optionale Allradantrieb ist auf der Straße kaum bis gar nicht spürbar, in den meisten Situationen ist man mit Frontantrieb unterwegs. Erst bei Bedarf wird bis zu 50 Prozent der Leistung mittels Lamellenkupplung an die Hinterräder geliefert. Nichts geändert wurde am Fahrwerk, es ist wie gewohnt komfortabel, ohne allzu weich zu sein. Die Lenkung lässt keine Wünsche offen, sie ist präzise und verleiht dem Mokka ein überraschendes Maß an Wendigkeit. Das Facelift hat dem Mokka gutgetan, einer Prolongierung der Erfolgsgeschichte steht man sich zumindest nicht selbst im Weg. Im nächsten Jahr rechnet der Importeur mit stolzen 4000 bis 4500 Stück im Land. Die Markteinführung erfolgt Ende September.

OPEL MOKKA X

Maße. L/B/H: 4275/1781/1658 mm. Radstand: 2555 mm. Kofferraum: 356 bis 1372 Liter. Gewicht: 1355–1504 kg.

Motoren.

Benziner:

1,6 Liter Sauger, 115 PS

1,4 Liter Turbo, 140 PS

1,4 Liter Turbo, 152 PS

Diesel:

1,6 Liter, 136 PS

Preis ab 19.590 Euro (1,6-Liter-Benziner, 115 PS)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2016)

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