Die unterirdischen Pläne des Tesla-Gründers

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-(c) AFP (ERIC PIERMONT)
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Selfmade-Milliardär Elon Musk hat eine neue Vision. Ein Konzeptvideo zeigt, wie Fahrstühle Autos in unterirdische Tunnels bringen, um dort mit 200 km/h dem Stau zu entkommen.

Schon Mitte Dezember twitterte der Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk, ihn mache der Verkehr in Los Angeles verrückt, er werde deshalb eine Bohrmaschine für Tunnel kaufen und anfangen "zu graben". Die dafür gegründete Firma taufte er auf den Namen "The Boring Company", was sich entweder mit "Die Bohrfirma" oder "Die langweilige Firma" übersetzen lässt. Zu diesem Zeitpunkt hätte man noch glauben können, es handle sich um einen Scherz. Doch ein kürzlich veröffentlichtes Video macht klar: Es ist ihm weiterhin ernst.

Futuristisches Tunnelsystem

Das Video zeigt, wie es aussehen könnte mit einem innovativem Tunnelsystem dem Verkehr auf der Straße in Großstädten zu entgehen. So sollen die Autos künftig auf Plattformen am Straßenrand fahren, die Aufzüge zu einem unterirdischen Tunnel sind. Die Plattformen sind elektrisch betriebene fahrbare Untersätze für Autos, die ihren Strom ähnlich wie eine U-Bahn von einer stromführenden Mittelschiene beziehen. Allerdings fahren sie auf herkömmlichen Gummirädern.

Autonomes Fahren im Tunnel

In den Tunneln sollen die Autos automatisch an ihr Ziel gefahren werden und mit einem zweiten Aufzug wieder zurück ans Tageslicht kommen. Die Fahrzeuginsassen müssen zu keinem Zeitpunkt ihr Auto verlassen oder selbst fahren. Die Geschwindigkeiten in den Tunneln sollen bis zu 200 Kilometer in der Stunde erreichen.

Am Ende des Videos ist noch ein autonomes Fahrzeug zu sehen, indem sich mehrere Personen und ein Fahrrad befinden. Mit so einem Kleinbus könnte das Tunnelsystem auch für den öffentlichen Verkehr genutzt werden.

Utopie oder Vision?

Dieses Konzeptvideo dürfte derzeit eher eine Utopie als Vision sein. Verkehrsexperten begrüßen zwar die Idee eines schnelleren Vorankommens des Individualverkehrs in US-Städten. Das teilweise Verlagern von Autos unter die Erde würde aber nur das Problem verschieben, dass es schlicht zu viele Autos in Großstädten gibt.Es sei realistischer, dass Elon Musk den Mars besiedle, bevor er so ein Tunnelsystem unter Los Angeles errichten kann, zweifeln Kritiker.

Dennoch: Musk ist als Berater von US-Präsident Donald Trump und einem geschätzten Vermögen von 15 Milliarden US-Dollar bestens vernetzt.

>>> The Boring Company

(red.)

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