"Kleine Elektrofahrzeuge haben weltweit eine große Zukunft"

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Roller und kleine Elektrofahrzeuge werden nach Einschätzung des Autozulieferers Bosch in den kommenden Jahren den Stadtverkehr in Metropolen stark prägen.

"Kleine Elektrofahrzeuge haben weltweit eine große Zukunft", sagte Bosch-Vertriebschef Markus Heyn am Dienstag auf einer Technologiekonferenz des Unternehmens in Boxberg. Und das gelte nicht nur für Asien, wo heute allein schon mehr als 30 Millionen Elektroroller pro Jahr verkauft werden, sondern auch für Europa. Nach Schätzungen werde die Jahresproduktion von Rollern und kleinen Elektroautos bis 2020 auf 100 Millionen Stück zunehmen.

Geschäft mit Elektromotoren wird ausgebaut

Bei Bosch sei das Geschäft mit Teilen für Elektromotoren oder mit Ladegeräten derzeit noch klein. In den kommenden Jahren werde es sich jedoch jährlich verdoppeln, ergänzte Heyn. "Wir sehen das Wachstum an den Anfragen, die wir bekommen, und den Projekten, die gestartet werden", ergänzte er. Bosch-Kunden seien hier meist nicht die klassischen Autobauer. So lieferte Bosch auch Technik für den Streetscooter der Deutschen Post. Bosch selbst bietet in Berlin und Paris Miet-Elektroroller an, die ein Hersteller aus Taiwan baut.

Wachstum mit Assistenzsystemen

Der weltweit größte Automobilzulieferer erwartet in diesem Jahr ein stärkeres Umsatzplus in seiner Mobilitätssparte als im Jahr zuvor. Das Geschäftsfeld werde den Vorjahresumsatz von 43,9 Milliarden Euro um sieben Prozent steigern, erklärte Spartenchef Rolf Bulander. 2016 hatte der Erlös im Hauptgeschäft des Stiftungskonzerns nominal um 5,5 Prozent zugelegt. Damit wächst Bosch in diesem Jahr erneut wie angestrebt stärker als die weltweite Automobilproduktion. Nach Prognosen der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers werden die Autobauer global 94,6 Millionen Fahrzeuge herstellen, ein Zuwachs von 2,6 Prozent im Vergleich zu 2016.

Trends: Elektromobilität, Vernetzung, autonomes Fahren

Bosch erwirtschaftet 60 Prozent seines Umsatzes mit Teilen und Systemen für die Autoindustrie. Der Geschäftsbereich hat 227.000 Beschäftigte weltweit. Davon sollen zum Jahresende 48.000 in der Forschung und Entwicklung arbeiten, 4000 mehr als zu Jahresbeginn. Der Zulieferer steckt Milliarden in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen rund um die Branchentrends Elektromobilität, Vernetzung und autonomes Fahren.

So sind allein 3000 Ingenieure mit der Entwicklung von Assistenzsystemen für Notbremsen oder Abstandhalten beschäftigt. Bosch fertigt dafür zum Beipiel Radarsensoren und Videokameras. Im vergangenen Jahr wurden mit Assistenzsystemen eine Milliarde Umsatz erwirtschaftet und Projekte im Volumen von 3,5 Milliarden Euro an Land gezogen, wie Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel erklärte.

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