Der VMÖ ist der größte Player in der Asylwirtschaft. Dem Bundeskanzleramt liegen etliche Beschwerden vor, gegen einen Mitarbeiter ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Dem Verein Menschenrechte Österreich (VMÖ) stehen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ins Haus. Wie eine Recherchekooperation von „Presse“ und Ö1 ergeben hat, soll einer ihrer Rechtsberater Geld für positive Asylbescheide verlangt haben. Ob der Mann dabei Hilfe eines Beamten des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in Eisenstadt hatte, ist Teil der Untersuchungen. Das Innenministerium veranlasste nach Bekanntwerden der Vorwürfe ein sofortiges Hausverbot gegen den Mitarbeiter – der VMÖ ist in den Räumlichkeiten des BFA Eisenstadt untergebracht. Der Mitarbeiter ist seit Donnerstag in Krankenstand und für die VMÖ-Leitung nicht mehr erreichbar. Die Vorwürfe waren dem Verein schon seit Längerem bekannt – verspätet gibt es nun auch dort interne Untersuchungen, etwaige arbeitsrechtliche Konsequenzen werden erwogen.Der Name „Verein Menschenrechte Österreich“ klingt nach einer Organisation die mit Spenden und Freiwilligen Flüchtlingen hilft. Tatsächlich wurde der Verein 2002 unter ÖVP-Innenminister Ernst Strasser gegründet, er wird ausschließlich mit öffentlichen Geldern finanziert und ist mit Abstand der größte Player in der Asylwirtschaft.
Im Auftrag von Innenministerium und Bundeskanzleramt kümmert sich der VMÖ um die Rückkehrberatung von Flüchtlingen und deren gesetzlich verankerte Rechtsvertretung. Weiters hat sich der VMÖ über die Jahre zur Nummer eins in Schubhaftzentren hochgearbeitet und kassiert dafür jedes Jahr dafür zig Millionen Euro – sehr zum Missfallen anderer NGOs.